Örtliche Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal

    Das Büro OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co. KG erstellt im Auftrag der Verbandsgemeinde Oberes Glantal die Hochwasser- und Starkregenvorsorge­konzepte für alle Ortsgemeinden und die Stadt Waldmohr.


    Grundlagen der Konzepterstellung


    Die Bearbeitung basiert auf folgenden Informationsquellen:

        • Ergebnisse der Ortsbegehungen
        • Rückmeldungen aus Bürgerbeteiligungen
        • Dokumentationen vergangener Hochwasser- und Starkregenereignisse
        • Vom Land Rheinland-Pfalz bereitgestellte Sturzflut- und Hochwassergefahrenkarten (Anwendung siehe hinten)


    Umsetzungsplan


    Ablauf der ersten Projektphase


    Seit Mai 2023 fanden in allen 23 Gemeinden die Ortsbegehungen statt. Diese wurden in enger Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, der Verbandsgemeinde, der Feuerwehr sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt.


    Daraufhin analysierte OBERMEYER die gewonnenen Informationen und erstellte individuelle Defizitanalysen für jede Gemeinde. Diese Analysen wurden im Rahmen erster Bürgerveranstaltungen vorgestellt, bei denen:


        • über bestehende Überflutungsrisiken informiert wurde,
        • Erfahrungen der Bevölkerung erfragt wurden und
        • über Möglichkeiten und Grenzen der Vorsorge aufgeklärt wurde.


    Die letzte der insgesamt 23 Bürgerveranstaltungen fand am 29. April 2025 in der Stadt Waldmohr statt.


    Weitere Schritte:


          • Sukzessive Erstellung der Konzepte (Berichtsentwürfe mit Maßnahmenvorschlägen) für alle Gemeinden
          • Priorität erhalten Gemeinden mit erhöhtem Risiko durch Hochwasser und/oder Starkregen.
          • Diese Konzepte/Berichtsentwürfe werden zunächst durch die Gemeinden, Feuerwehr, Verwaltung und Verbandsgemeindewerke geprüft und anschließend durch
          • das Kompetenzzentrum Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement (KHH) der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) geprüft.
          • Sobald die Rückmeldungen vorliegen, folgt die zweite Beteiligungsrunde.


      In diesen Folge-Veranstaltungen werden konkrete Maßnahmenvorschläge vorgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten erneut die Möglichkeit, ihre Sichtweisen und Anregungen einzubringen.


      Nach Abschluss dieser zweiten Beteiligungsphase werden die finalisierten Konzepte auf der Homepage der Verbandsgemeinde veröffentlicht.


      Vertiefende Fachveranstaltungen


      Aufgrund des hohen Anteils an land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen in der Verbandsgemeinde wurde jeweils eine themenspezifische Informationsveranstaltung zu den besonderen Herausforderungen und Anforderungen in diesen Bereichen durchgeführt. Ziel war es, praxisnahe Lösungsansätze zu erarbeiten und die Interessen der land- und forstwirtschaftlichen Akteure frühzeitig in die Konzepterstellung einzubeziehen.


      Informationsveranstaltung „Abfluss- und erosionsmindernde landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung“


      20. Februar 2025, Waldmohr

      Referentin: Bettina Kirchmer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR)


      Im Vortrag wurden verschiedene praxisnahe Strategien zur Reduzierung von Oberflächenabfluss und Bodenerosion vorgestellt. Eine Auswahl:


      Pflanz- und Saattechniken:

          • Zwischenfruchtanbau zur Verbesserung der Bodenstruktur und Wasserhaltefähigkeit
          • Direktsaat, um Bodenbearbeitung und Erosion zu minimieren

          • Untersaat zur Förderung ganzjähriger Bodenbedeckung

          • Maisanbau mit Untersaat, Frässaat oder Streifen-Frässaat zur besseren Wasserrückhaltung aufgrund geringerer Bodenverdichtung und Förderung ganzjähriger Bodenbedeckung

          • Mulchsaat in Stroh- oder Zwischenfruchtmulch als Schutz vor Erosion


      Bewirtschaftung (insbesondere in erosionsgefährdeten Bereichen):

          • Bodenschonende Bewirtschaftung, Vermeidung von Bodenverdichtung

          • Bewirtschaftung quer zum Hang, um Wasserabfluss zu bremsen

          • Ganzjährige Bodenbedeckung, z. B. durch Dauerbegrünung oder Zwischenfrüchte

          • Angepasste Bodenbearbeitung mit geeignetem Gerät (z. B. Scheibenegge, Grubber)

          • Konservierende, pfluglose Bodenbearbeitung, um Humus zu erhalten und die Erosion zu minimieren


      Präsentation Wasserrückhalt im Wald


      Informationsveranstaltung „Abfluss- und erosionsmindernde Bewirtschaftung von Waldflächen“


      28. April 2025, Waldmohr
      Referenten:
      Dr. Eva-Verena Müller, Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Trippstadt 


      Im Fokus stand der Vortrag „Bedeutung intakter Wälder für den Gewässerschutz: Wasserbe-zogene Ökosystemdienstleistungen des Waldes“. Dr. Müller stellte dar:


          • welche wasserbezogenen Ökosystemleistungen (ÖSL) der Wald erbringt,
          • welche Einflussfaktoren diese Leistungen beeinflussen,
          • welche praktischen Maßnahmen zur Verbesserung der ÖSL beitragen können.


      Besonderes Augenmerk lag auf der Kombination vieler Einzelmaßnahmen, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD), Herr Kempf, ergänzte die Einschätzung der Maßnahmen hinsichtlich Genehmigungspflicht und Förderfähigkeit. Nicht alle Maßnahmen sind genehmigungspflichtig, allerdings soll eine Kenntnisgabe erfolgen. Förderfähig seien beispielsweise Kleinrückhalte im Wald, andere genannte kleinere Maßnahmen sind aber von den Forstämtern/Gemeinden selbst zu finanzieren.


      Grafische Übersicht der Maßnahmen:




      Erläuterungen zur Anwendung der Hochwasser und Sturzflutgefahrenkarten


      Alle 23 Gemeinden der Verbandsgemeinde können von Starkregenereignissen betroffen sein. Die resultierende Gefährdung ist in sogenannten Sturzflutgefahrenkarten dargestellt. Starkregen verursachen Hangabflüsse und sie sind ursächlich für Hochwasser in den zahl­reichen Bächen (Gewässer 3. Ordnung) in der Verbandsgemeinde.


      Übersteigt das Einzugsgebiet eines Gewässers die Größe von 20 km² können auch lang­anhaltende Landregen sog. Flusshochwasser verursachen. Dies betrifft in der Verbands­gemeinde den Kohlbach ab der IGS in Schönenberg Kübelberg und den Ohmbach ab der Einmündung des Krottelbachs.


      Ebenso besteht für die Glangemeinden zwischen Nanzdietschweiler und Gimsbach Überflutungsgefahr durch Glanhochwasser. Für den Glan liegen Hochwassergefahrenkarten vor, in denen die Wassertiefen und die Überflutungsgefährdung in der jeweiligen Gemeinde dargestellt ist. In den Hochwassergefahrenkarten werden das Ausmaß der Überflutung und die Wassertiefe in den Überflutungsgebieten dargestellt. Die Hochwassergefahrenkarten berücksichtigen folgende Hochwasserszenarien:


          • Hochwasser mit hoher Wahrscheinlichkeit HQ10
          • Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit HQ100
          • Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit und extreme Hochwasser HQextrem

      Für Ohmbach und Kohlbach werden diese Karten derzeit vom Land erstellt und sie sollen bis Ende 2025 vorliegen. Damit fehlen aktuell in den Gemeinden Ohmbach und Brücken Angaben zur Hochwassergefährdung durch den Ohmbach und in Schönenberg-Kübelberg zur Gefährdung durch Kohlbachhochwasser.

      Die Sturzflutgefahrenkarte des Landes zeigt flächendeckend Fließwege und überflutungs­gefährdete Bereiche und in diesen Wassertiefen, Fließgeschwindigkeiten und Fließrichtungen für drei verschiedene Starkregenereignisse: 



      Der sog. Starkregenindex SRI beschreibt auf einer Skala von 1 bis 12 die zunehmende Überflutungsgefahr in Abhängigkeit von der Stärke eines Starkregenereignisses. Die zugehörige Sturzflutgefahrenkarte macht exemplarisch deutlich, welche Auswirkungen bei den angenommenen Szenarien zu erwarten sind. Sie stellt aber nicht alle denkbaren Fälle dar, da stets noch stärkere Ereignisse auftreten können.


      Über den Link


      https://wasserportal.rlp-umwelt.de/auskunftssysteme/sturzflutgefahrenkarten/sturzflutkarte


      kann die Überflutungsgefährdung durch Starkregen als auch durch Flusshoch­wasser (soweit schon verfügbar) abgefragt werden.

      Für eine gute Orientierung bietet es sich an, folgende Layer einzuschalten.






      Die Gefährdung durch Starkregen kann für drei unterschiedliche Starkregen getrennt abgerufen werden. In den örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepten wird insbeson­dere die Belastung durch außergewöhnlichen Starkregen (SRI 7, 1 Std.) analysiert. 



      Die Hochwassergefahrenkarte für den Glan kann für die drei Szenarien (im Beispiel HQextrem) unter „Hochwassergefährdung“ aufgerufen werden.




      Ebenfalls für den Glan kann sich jeder die gesetzlichen Überschwemmungsgebiete und die Risikogebiete anzeigen lassen.




      Für den Ohmbach in den Gemeinden Ohmbach und Brücken und für den Kohlbach in Schönenberg-Kübelberg werden die entsprechenden Informationen Ende des Jahres 2025 verfügbar sein.


      Weiterführende Literatur


      Hochwasserschutzfibel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau­wesen:

      BMWSB - Startseite - Hochwasserschutzfibel- Objektschutz und bauliche Vorsorge (Stand: Februar 2022) (bund.de)


      Beispiele für Objektschutz:
      https://www.hkc-online.de/de/Vorsorge/Produkte


      Elementarschadenversicherung

      https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/starkregen-hochwasser-unwetter-62849


      Warn-Apps


      DWD-Wetterapp:

      Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - DWD-Apps


      Warn-App NINA:

      Warn-App NINA - BBK (bund.de)


      Warn-App KATWARN:

      Katwarn - Warn- und Informationssystem für die Bevölkerung


      „Meine Pegel“ - für Flusshochwasser:

      Hochwasser-Situation :: LHP (hochwasserzentralen.de)


      Bei Fragen können Sie sich gerne an die Ansprechpartner der Verbandsgemeinde wenden:



      Frau Stefanie Schneider

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      Besucheradresse

      Raum-Nr.: W1-5.02
      Rathausstraße 14
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      Postadresse

      Rathausstraße 8
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      Aufgaben

      • Umwelt- und Naturschutz
      • Hochwasser- und Starkregenkonzept

      Funktion

      Sachbearbeitung

      Details

      Herr Michael Steinmetz

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      Aufgaben

      • Umwelt- und Naturschutz
      • Gewässer
      • Flurbereinigung
      • Spielplätze
      • Prüfungen Brücken u. Ingenieurtechnische Bauwerke

      Funktion

      Sachbearbeitung

      Details

      und des Büros OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co. KG wenden:


      Frau Doris Hässler-Kiefhaber                                             Frau Ina Mittl
      Dipl.-Ing. (TU), Regierungsbaumeisterin                           Master of Science (M.Sc.)

      E-Mail:               E-Mail: 


      OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co.KG
      Brüsseler Straße 5
      67657 Kaiserslautern
      www.obermeyer-group.com

       

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