Liebe Pferdefreunde, liebe Besucher des Pferdemarktes,
der traditionelle Markt findet immer am 2. Mittwoch im November statt, ist überregional bekannt und zieht regelmäßig viele, schätzungsweise ca. 15.000 Besucher aus nah und fern an.
Der Pferdemarkt umfasst die Pferdeprämierung, den Krammarkt, die Pferdelotterie und das gemütliche Zusammensein im Festzelt.
Der Quirnbacher Pferdemarkt ist auf alle Fälle einen Besuch wert.
Wollen wir uns nun einmal mit der Historie des Pferdemarktes befassen.
Das Jahr 1444 war kein gutes Jahr für die Grafen von Veldenz. Für die Gemeinde Quirnbach aber schon. Warum das so ist?
Nun, die Grafen von Veldenz starben 1444 in männlicher Linie aus und kamen durch Heirat zu den Herzögen Pfalz-Zweibrücken. Und die begannen mit dem, was man heute Buchhaltung nennen würde. Aus einer Kellereirechnung des Oberamtes Lichtenberg erfahren wir, dass auf dem Markt in Quirnbach „4 Fuder herzoglicher Wein verzapft wurden“. Und schon haben wir die urkundliche Ersterwähnung der Quirnbacher Märkte. Hier geht es allerdings um den Bartholomäusmarkt, aus dem die Quermbacher Kerb entstand. Ein Fuder Wein sind mehr als 1000 Liter. Und da man davon ausgehen kann, dass auch Wein an der Obrigkeit und damit dem Steuersäckel vorbei verkauft wurde, kommt da ganz schön was zusammen. Auffallend deshalb: In Quirnbach konnte man damals schon ganz schön feiern!
Das Jahr 1794 war für die Stadt Kusel schlecht, für die Gemeinde Quirnbach allerdings nicht. Warum das so ist?
Nun, 1794 wurde die Stadt Kusel von französischen Revolutionstruppen niedergebrannt. Die Kuseler Märkte wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen kurzerhand nach Quirnbach verlegt, weil das kleine Dorf einen exzellenten Ruf als Marktort hatte. Kusel wollte seine Märkte zwar wieder zurückhaben, als es wiederaufgebaut war, aber dem wurde nicht entsprochen. Die Franzosen schafften in der Folge Zünfte ab und brachten Gewerbefreiheit. Und schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Quirnbach 30 Märkte im Jahr abgehalten.
Das Jahr 1876 war ein gutes Jahr für die Gemeinde Quirnbach. Warum das so ist?
Nun, der Gemeinderat unter Bürgermeister Munzinger beschloss, im November einen Pferdemarkt abzuhalten. Neu war, dass es ein reiner Pferdemarkt war, dass eine Lotterie eingeführt wurde und natürlich, dass Tanzmusik erlaubt wurde.
Und so ist der Markt eigentlich bis heute geblieben.
Bleibt noch zu klären, warum an einem Mittwoch und warum im November? Der Wochentag war für die Landwirte egal, da das Vieh auch am Wochenende versorgt werden musste. Und: im Spätherbst war die Arbeit der Bauern großteils erledigt, die Ernte war eingebracht und so hatten sie Zeit, einen Markt zu besuchen. Dabei wurden nicht nur Pferde und Kühe gehandelt, sondern auch gleich deren Töchter und Söhne verkuppelt. Deshalb wurde der Pferdemarkt im Volksmund auch Heiratsmarkt genannt. Noch heute findet manch einer seinen Partner fürs Leben auf dem Pferdemarkt.